Mit der zunehmenden Digitalisierung vieler bisher noch nicht digitaler Geschäftsmodelle, wandeln sich die Ansprüche innerhalb der B2B-Geschäftsbeziehungen. Teil dieser Ansprüche sind die steigende Individualisierung von Produkten und Services. Um Geschäftsprozesse mit einem zunehmenden Digitalisierungs- und Individualisierungsgrad effizient umzusetzen, sind leistungsstarke und moderne IT-Systeme unumgänglich.
Hier ist ein möglicher Lösungsansatz auf ein zukunftssicheres ERP-System zu setzten, welches Geschäftsprozesse als vollumfängliche Unternehmenssoftware von Anfang bis Ende effizient umsetzt. Gute ERP-System Hersteller begegnen der zunehmenden Individualisierung von Produkten bzw. den steigenden Produktvarianten mit dem Einsatz von Produktkonfiguratoren als Software-Anwendung.
Ein Produktkonfigurator ist eine Software-Anwendung innerhalb eines ERP-Systems oder eine eigenständige Software-Lösung, die dem Anwender dabei hilft, Produktvarianten aus einer Reihe von verschiedenen Merkmalen und regelbasierten Abhängigkeiten zusammenzustellen. Über den Produktkonfigurator werden somit effizient neue Produktvarianten erstellt. Neben der variantenreichen Erstellung von Produkten, bietet der Einsatz eines Produktkonfigurators auch weitreichende Vorteile für Vertrieb, Produktion und Logistik.
Diese wären beispielweise eine viel schnellere Erstellung von Angeboten und Aufträgen bei Konfigurationsartikeln oder die für die Produktion unerlässlichen und exakt ermittelten Stücklisten der Produktvarianten. Durch die weitreichende Verflechtung innerhalb der Geschäftsprozesse spricht man neben der Bezeichnung „Produktkonfigurator“ auch von einem „Variantenkonfigurator“ oder „Angebotskonfigurator“. Es gibt keine einheitliche Definition für den Produktkonfigurator.
ERP-System mit Produktkonfigurator: Vorteile kennenlernen
„Ein Produktkonfigurator ist ein Werkzeug, welches den Anwender bei der Auslegung (Selektion und Kombination) eines nach Eigenschaften (Anwendungsmerkmale und Ausprägungen) zusammensetzbaren Produktes wissensbasiert (Auswahl- und Beziehungswissen) unterstützt. Ein Produkt oder eine Dienstleistung wird schrittweise nach Eigenschaften (Kundensicht, Anwendungssicht) und Regeln (Baubarkeit) automatisiert zusammengestellt und die Prozesse zwischen Kunden, Vertrieb, Technik und ERP effektiv und effizient unterstützt. Die Anwendungsbereiche sind zu unterscheiden nach Angebotskonfiguration (z. B. Configure Price Quote), Entwicklung/Konstruktion (z. B. Design Automation) und ERP (z. B. Stücklistengenerierung).
Der tägliche Einsatz eines gut funktionierenden Produktkonfigurators kann sich für ein Handelsunternehmen mit Konfektionierung oder flacher Produktion ebenso wie für reine Produktionsunternehmen, zu einem echten Wettbewerbsvorteil entwickeln. Der Wettbewerbsvorteil liegt in der effizienten Umsetzung der Produktindividualisierung.
Stark personalisierte Teilprodukte oder vollständig kundenindividuelle Produktvarianten in Kleinstauflagen bis Losgröße 1, steigern direkt die Kundenzufriedenheit und wirken sich positiv auf das Kundenbeziehungsmanagement aus. Ihr Unternehmen ist damit in der Lage eine Produktvariante außerhalb aller Standardsortimente exakt nach den Kundenwünschen zu konfigurieren und zu produzieren.
Folgende Einsatzgründe erleichtern den kundenorientierten Umgang mit Produktvarianten:
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DownloadenDer Produktkonfigurator wird in Abhängigkeit der verschiedenen Anwendungseigenschaften und Funktionalitäten auch häufig bezeichnet als:
Der größte Unterschied neben den verschiedenen Begrifflichkeiten zum Produktkonfigurator, ist die softwareseitige Umsetzung. So können Produktkonfiguratoren zum einen als völlig eigenständige Software-Lösung angeboten werden. Hier ist genau zu prüfen ob, die Softwarelösung sich relativ problemlos in die bestehende Systemlandschaft integrieren lässt.
Renommierte ERP-Software Hersteller setzten zum anderen bewusst auf eine eigene Umsetzung mittels tiefer Integration in Ihr ERP-System. „ERP-Konfiguratoren“ bieten bei sehr komplexen Produkten mit vielen Merkmalen und Ausprägungen entscheidende Vorteile. Der Produktkonfigurator an sich zielt eher auf die Ermittlung der kundenrelevanten Produkteigenschaften ab. Erst in Kombination mit den daraus zu generierenden „Stücklisten“ und im besten Fall auch „Arbeitsplänen“ kann prozessübergreifend sicher und effizient gearbeitet werden.
Exkurs: Was ist eine Stückliste
Eine Stückliste ist eine Auflistung der Bauteile oder Bestandteile eines Produktes. Die Stückliste beinhaltet Informationen über beispielsweise die Anzahl, Ausprägungen, Bezeichnungen und die hierarchische Ordnung der verschiedenen Einzelteile, die für die Zusammensetzung des Produktes notwendig sind.
Je nach Ausprägung und Einsatzzweck haben sich die unterschiedlichen Begrifflichkeiten zum Produktkonfigurator etabliert. Die Kernfunktionalität, das Konfigurieren von Produktvarianten nach verschiedenen Merkmalen und Ausprägungen, ist jedoch stets gleich.
Merke:
Lassen Sie sich nicht durch die verschiedenen Begrifflichkeiten verwirren. Differenzieren Sie genau anhand Ihrer individuellen Anforderungen. Ein Kompetenz-Team aus Mitarbeitern, die über die betroffenen Prozesse und die technische Umsetzung urteilen können, beschleunigt Ihr Ergebnis. Fragen Sie ruhig Ihren IT-Spezialisten oder Produktionsverantwortliche ebenso wie Mitarbeiter aus dem Vertrieb, nach ihrer Meinung. Danach erstellen Sie ein Lastenheft, in dem Sie Ihre Erkenntnisse dokumentieren.
Nicht alle Produkte eignen sich immer für die Konfiguration verschiedener Produktvarianten bzw. für die Umsetzung eines „Customizing Modells“. Es ist zu beurteilen, ob der prozessabhängige Aufwand eine Konfiguration umzusetzen, die Vielzahl an möglichen Vorteilen bzw. Benefits auch mit sich bringt. Für die steigenden Kundenerwartungen zur Individualisierung an Produkte und Unternehmen, ist der Produktkonfigurator jedoch ein unerlässliches Werkzeug zur wirtschaftlichen Umsetzung.
B2C und B2B Geschäftsmodelle verlangen nach einem Produktkonfigurator
Sowohl im Markt für Konsumgüter als auch im Markt für Investitionsgüter, setzen produzierende und Handelsunternehmen schon länger auf den Einsatz eines Produktkonfigurators.
Im Business-to-Customer Umfeld spielt zusätzlich das Prinzip der „Mass Customization“, der kundenindividuellen Massenproduktion eine Rolle. Häufig wird der Produktkonfigurator hier eingesetzt bei beispielsweise:
Mögliche Business-to-Business Investitionsgüter bei denen der Produktkonfigurator eingesetzt wird sind beispielsweise:
Merke:
Es gibt nicht spezielle Produktkategorien die ausschließlich für den Einsatz eines Produktkonfigurators geeignet sind. Jedes Individualisierungsvorhaben bzw. die Konfiguration von Produktvarianten sollte auf die Vorteile durch den Einsatz eines Produktkonfigurators überprüft werden.
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Viele spezifische Vorteile, die durch den Einsatz des Produktkonfigurators entstehen, sind abhängig vom jeweiligen Unternehmen mit seinen variantenreichen Produkten und der vorhanden IT-Landschaft. Der Einsatz des Produktkonfigurators bringt ebenfalls generelle Vorteile mit sich:
Merke:
Sollten Sie noch keine Erfahrungen mit dem Einsatz eines Produktkonfigurators haben, definieren Sie im Vorfeld, welche Vorteile / Benefits Sie damit erreichen wollen. Ein einfaches Matching Ihrer Anforderungen mit dem potenziellen Softwarepartner, erleichtert Ihnen bereits zu Beginn des Projektes die weitere Vorgehensweise.
Eine allgemeingültige Aussage zum Investitionsvolumen für die Einführung eines Produktkonfigurators kann nicht seriös getroffen werden.
Wenn Sie den Ratgeber vollständig gelesen haben, dann sind Ihnen eine Reihe von Einflussfaktoren zur Umsetzung eines Produktkonfigurators nun bekannt. Je nach Ausprägung der Einflussfaktoren ergeben sich vollständig unterschiedliche Ansprüche an Ihr Projekt.
Merke:
Für die Kostenfrage bietet sich ein Vergleich mit einem Puzzle. In Abhängigkeit der Ansprüche und Leistungsfähigkeit, die man an das Vorhaben hat, gibt es Puzzle mit 10, 100, 1.000 oder 10.000 Teilen. Ähnlich ist es mit Ihrem Produktkonfigurator. Je komplexer Ihre Produktvarianten oder der Individualisierungsprozess je mehr Teile hat Ihr Konfigurations-Puzzle.
Wissen
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Bernd Krüger, Vertrieb